Kuhbach. Mit einem kleinen Teich hat vor 20 Jahren alles angefangen. Heute haben die Rothmanns in der Kuhbacher Hauptstraße einen regelrechten kleinen Park, der ihr Haus umgibt. Im Schwerpunkt sind es Rosen, die den Garten des Ehepaars bestimmen.

"Eine Rose muss man behandeln wie eine Frau – man muss sie gut pflegen", sagt Wilfried Rothmann. Dafür scheint der 60-Jährige ein gutes Händchen zu haben.

"Eine Rose muss man behandeln wie eine Frau"

Denn sowohl seine 54-jährige Ehefrau, Sabine Rothmann, als auch die Rosen im Garten scheinen liebevoll verwöhnt zu sein. Was nicht heißt, dass Sabine Rothmann nicht auch im Garten mit anpacken würde. Im Gegenteil: Der Drucker und die Mediengestalterin setzen ihre Gartenträume gemeinsam in die Realität um.

"Im Winter sitzen wir zusammen und planen, wie wir weitermachen", erzählt der zweifache Vater. Die Planungen gehen so weit, dass er Zeichnungen anfertigt, um damit die Ideen zu visualisieren. Eine, wie es scheint, gute Taktik. Denn der Garten des 17 Ar großen Grundstücks ist ein kleiner Traum. Wer gemütlich durch die Anlage spaziert, entdeckt immer wieder Neues, Kleinigkeiten, die sich nicht in den Vordergrund drängen, das Gesamtbild aber vervollständigen.

Die Vielfältigkeit von Rosen zeigt sich in diesem Garten besonders schön. Angefangen von den Seerosen auf dem Teich über verschiedene Pfingstrosen bis hin zu ganz alten Sorte der Rose de Resht, deren purpurfarben gefüllte Blüten einen betörenden Duft verströmen, oder der Ramb­ler-Rose, die sich mit einem Apfelbaum vereint hat und in einer interessanten Symbiose einen scheinbar ständig weiß blühenden Obstbaum bildet, reicht die Palette im Garten der Rothmanns. Ganz romantisch unter dem Apfel-Rosenbaum steht ein Bett mit Metallgestell und wirkt auf den Gast so richtig einladend.

Das Faible für Antiquitäten tragen die Rothmanns auch nach außen. Der Herrgottswinkel des mittlerweile abgebrochenen Fischburhofs aus dem Jahr 1705 hat unter einem Rosenbogen eine neue Heimat gefunden. Ein alter Stuhl hat ein Blumenbeet statt Sitzfläche, eine alte Haustür scheint in eine andere Welt zu locken, Fensterläden, eine alte Gießkanne, ein uraltes Dreirad sind zu entdecken.

Zwei Mauern, die einen Winkel bilden, scheinen der Rest eines alten Backhauses zu sein. Doch: "Das Backhaus mit Backofen habe ich erst vor ein paar Jahren selbst gebaut. Der Ofen ist funktionsfähig und wird jede zweite Woche zum Brotbacken genutzt. Ansonsten ist diese Ecke der Familientreffpunkt", berichtet Wilfried Rothmann. Das verwendete Holz ist alt, die Steine von alten, abgebrochenen Häusern haben die Rothmanns zu kleinen Mauern und Treppchen verbaut.

"Man muss auch mal loslassen können"

Rasen gibt es auf dem Gelände zwar auch, aber der soll in der nächsten Zeit noch verkleinert werden. "Fertig sind wir nie", wissen die beiden passionierten Hobbygärtner. Und trotzdem: "Wir fahren auch in Urlaub. Man muss mal loslassen können und wir holen uns gern neue Inspirationen."

Die Rothmanns laden im Rahmen der Aktion "Offene Gartentüren" auf Donnerstag, 15. Juni, in der Zeit von 11 bis 17 Uhr, in die Kuhbacher Hauptstraße 94 ein. In den kommenden Wochen wird unsere Redaktion weitere Privatgärten aus Lahr und Umgebung vorstellen und damit Lust machen auf die XXL-Blumenschau im nächstem Jahr.

 INFO

Rosensorten

> 2500 verschiedene Sorten von Rosen gibt es. Beim Kauf der Blumen sollte man auf das ADR-Prädikat achten, wobei ADR für Allgemeine Deutsche Rosenneuheiten-Prüfung steht und mit der TÜV-Plakette fürs Auto zu vergleichen ist.

> Rosen teilt man in neun Gruppen auf: Zwergrosen, Bodendeckerrosen, Beetrosen, Edelrosen, Stammrosen, Kas kadenrosen, Wildrosen, Strauchrosen und Klein­strauchrosen.

> Das Thema "Rosen" wird der Beitrag des Stadtparks auf der Landesgartenschau sein. als Lektüre für Rosenliebhaber empfiehlt Richard Sottru, Leiter der Abteilung für Öffentliches Grün, die Sonderausgabe Rosen der Reihe "Mein schöner Garten".

> Rezeptvorschlag für Rosenblüten-Badesalz: Man nehme eine Handvoll getrockneter Rosenblütenblätter, zerreibe sie grob zwischen den Händen, und vermische sie dann mit 500 Gramm Meersalz oder Badesalz vom Toten Meer sowie mit vier Tropfen ätherischen Rosenblütenöls (erhältlich in der Apotheke) und bewahre das Ganze in einem luftdichten Glas auf.

> Die Menge sollte für ein Vollbad reichen, das bei nicht zu heißer Wassertemperatur nicht länger als zehn bis 20 Minuten genossen werden soll. Ein Rosenblütenblätter-Bad tut der Haut gut, kleinere Entzündungen sollen damit schneller abheilen. Nach dem Bad den Körper lauwarm abduschen und mit Wildrosen-Körperöl aus der Apotheke einreiben. (Quelle: Sonderausgabe "Rosen" aus der Reihe "Mein schöner Garten").